ILMENAUER FIRMA HAT WELTGESCHEHEN IM BLICK
Ilmenauer Firma hat Weltgeschehen im Blick
24/12/10 - None
Die Lokalzeitung „Freies Wort“ hat einen Artikel über unser Unternehmen veröffentlicht. Der Artikel enthält Einblicke von unseren CEOs Udo Krüger und Frank Jugel sowie von unserem Prokuristen Christian Schwanengel.
Den Artikel von Jennie Morgenroth finden Sie unten.
Ilmenauer Firma hat Weltgeschehen im Blick
Seit einem Jahr hat das Ilmenauer Unternehmen Techno-Team Bildverarbeitung zwei Standorte.
Warum das die richtige Entscheidung war und welche Sorgen die Firma aktuell beschäftigen.
Von Jessie Morgenroth, erschienen am 21.11.2024 im Freien Wort. Fotos von Jessie Morgenroth.
ILMENAU. Das Ilmenauer Unternehmen Techno-Team Bildverarbeitung, das auf die Herstellung von Bildverarbeitungssystemen für den Einsatz in der Lichtmesstechnik spezialisiert ist, ist in der Vergangenheit stark gewachsen: Mittlerweile hat das 1991 gegründete Ilmenauer Unternehmen nämlich zwei Niederlassungen. Neben der Werner-von-Siemens-Straße sind die Mitarbeiter nun auch am Robert-Bosch-Ring zu finden.
Den neuen Standort haben sich Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß und Wirtschaftsförderer Sebastian Poppner bei
einem Betriebsbesuch genauer angesehen.
„Eigentlich wollten wir nicht noch mal bauen, aber wir brauchten Platz“, erklärte Geschäftsführer Frank Jugel. Die Grundstücksreservierung sei umständlich gewesen, doch als das Unternehmen die Zusage des Eckgrundstücks hatte, war klar: Sie müssen anfangen zu bauen. Eine Erweiterung des anderen Standorts sei nicht mehr möglich gewesen, dort wurde in der Vergangenheit dem ehemaligen Zweigeschosser schon eine dritte Etage aufgesetzt und später ein Anbau errichtet. Damit waren die Platzkapazitäten ausgeschöpft.
Die neue Niederlassung ist einige hundert Meter entfernt von der alten gelegen. Büros, Entwicklung und Produktion sind an beiden Standorten tätig, die Mitarbeiter pendeln auch zwischen beiden Standorten.
Das Grundstück hatte das Unternehmen 2021 gekauft, es folgten die Baugenehmigung und Grundsteinlegung 2022. „Als wir angefangen hatten, sind die Baupreise explodiert, es gab keine Handwerker, kein Personal“, erklärte der Geschäftsführer weiter. Die Baukosten betrugen rund 4,5 Millionen netto. Erfreulicherweise profitierte die Firma aber von einer GRW-Förderung. Seit genau einem Jahr ist der große Zweigeschosser nun fertig.
Auch bei Techno-Team Bildverarbeitung mache sich der Fachkräftemangel bemerkbar, doch nachdem ein anderes Unternehmen pleitegegangen war, fanden „sehr gute Leute“ ihren Weg ins Techno-Team – „und wir konnten ihnen gleich gute Räume bieten“, so Frank Jugel. 64 Mitarbeiter zählt das Unternehmen mittlerweile, pro Jahr werden etwa drei, vier neue Leute dazugewonnen. Nun müsse man sehen, wie die Entwicklung weitergehe. Doch im Nachhinein sei es richtig gewesen, in den unsicheren Zeiten mit dem Neubau zu starten. „Schön, dass ihr den Mut hattet, das in der Zeit durchzuziehen“, freute sich Oberbürgermeister Schultheiß.
Vom Neubau ging es thematisch weiter zu wirtschaftlichen und politischen Themen. Denn das Unternehmen verkaufe die meisten seiner Produkte nicht in Deutschland und hat die aktuellen Entwicklungen im Blick. Trump, Taiwan ... das werde spannend, ist sich die Firma bewusst. Je nachdem, wie Trump einschlägt, könne es ein gutes oder böses Erwachen geben. Wenn er – wie angekündigt – schnell den Krieg beende, sei es gut. Wenn er die Handelskeule schwinge und Europa alleine dastehe und es Handelsbeschränkungen gebe, sei es schlecht. Zumal das Ilmenauer Unternehmen auch auf Produkte aus den USA angewiesen sei. Und wenn es in Südkorea knallt, wird da erst mal niemand mehr Kameratechnik aus Ilmenau brauchen.
„Wie ist das eigentlich mit dem aktuellen Stadtrat, der ist ja auch relativ bunt und muss die Kommune voranbringen. Klappt das?“, wollte Frank Jugel vom Oberbürgermeister wissen. Die Erwartung der Menschen und auch seine eigene sei, dass es klappt, antwortete Schultheiß. Bei größeren Stadtzielen gebe es im Regelfall Konsens. Frank Jugel aber mache sich Sorgen wegen der Ausländerfeindlichkeit. In seinem Unternehmen arbeiten Menschen aus Indien, Pakistan, Kolumbien, es gab Mitarbeiter aus China, der Ukraine. Daniel Schultheiß verwies auf die Universität mit Studierenden aus mehr als 100 Nationen als Markenkern. Wer das infrage stelle, stelle den Erfolg der Stadt infrage – zumal die Unternehmen davon profitieren.
Politische Rhetorik beunruhigt
Doch die politische Rhetorik sorge dafür, dass es Menschen infrage stellen, berichtete das Unternehmen. Eine Beunruhigung spüre man schon, entgegnete Daniel Schultheiß. Im weiteren Gespräch berichteten Techno-Team Bildverarbeitung und der Oberbürgermeister davon, dass Menschen, die schon ewig hier wohnen, mittlerweile Erfahrungen machen, die sie vor fünf, zehn Jahren nicht machen mussten. Dass es Feindseligkeiten gebe, die in vielen Fällen keine Berechtigung hätten und das viel Hörensagen und Desinformationen kursieren.
Das Unternehmen sei nun passiv der Initiative Weltoffenes Thüringen beigetreten.
Nach dem Gespräch erhielten Daniel Schultheiß und Sebastian Poppner einen kurzen Einblick in die Räume des neuen Standorts. Entwicklungen und Messtechniken aus dem Hause Techno-Team Bildverarbeitung sind in verschiedenen Bereichen gefragt und kommen etwa in der Automobilbranche für Scheinwerfer, Beleuchtung, oder bei Displays zum Einsatz. Mit speziellen Leuchtdichtemesskameras
werden Helligkeit und Farbe ausgewertet.